Innerhalb der Themenreihe „Q wie Qualität“ richtet der BDA Hessen ein Kolloquium zu der Verwendung von Material in der Architektur aus.
Architektur ist keine immaterielle Kunst: Die Frage nach dem Stoff, aus dem sie geformt ist, bestimmt ihr Wesen. Material wird dabei immer bearbeitet, verändert – Material, wie es in der Architektur eingesetzt wird, ist immer ein Artefakt. Die Eigenschaften des Ausgangsstoffes werden dabei gezielt verstärkt, die Schwächen durch Kombinationen mit anderen Materialien ausgemerzt. Die Möglichkeiten der Bearbeitung sind inzwischen so vielfältig und komplex wie nie, Eigenschaften und atmosphärische Wirkung werden mitunter gar zu unabhängig voneinander gestaltbaren Qualitäten. Der Umgang mit Material ist daher einerseits Teil des komplexen Wechselspiels aus Nutzungsanforderungen und Gestaltungswille, aus Deutungsspielräumen und Wertsetzungen.
Andererseits: Je mehr Material Artefakt ist, ein Produkt, das durch den Menschen hervorgebracht ist, desto mehr muss der Mensch für das Ergebnis einstehen. Mit dem wachsenden Gestaltungsspielraum ist auch eine besondere Verantwortung für die Konsequenzen verbunden: Welche Folgen hat das, was durch den Menschen gemacht ist, für die Welt, in der wir leben?
Die BDA Zukunftskonferenz „Material als Artefakt“ stellt die Fragen von Möglichkeiten und Verantwortung des Architekten bei der Materialwahl und dem Umgang mit Material in den Mittelpunkt.
PROGRAMM
15:00 | Begrüßung durch Joachim Klie, Landesvorsitzender BDA Hessen |
15:15 | Raum und Material – Architecture Fully Fashioned |
Prof. Claudia Lüling FFin, Frankfurter Forschungsinstitut für Architektur · Bauingenieurwesen · Geomatik Lüling Sauer Architekten, Berlin |
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16:00 | Handwerklich gegen die Verhältnisse arbeiten: Neues vom Brutalismus |
Oliver Elser Kurator Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main |
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16:45 | Kaffeepause |
17:15 | Entwurf und Material: Über Ökobilanz von Gebäuden |
Joost Hartwig ina Planungsgesellschaft |
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18:00 | Ein Gebäude wie ein Baum: Cradle to Cradle |
Prof. Dr. Michael Braungart Geschäftsführer EPEA Hamburg Leuphana-Universität Lüneburg |
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KOSTEN
Die Teilnahme kostenfrei.
ANMELDUNG
Um Anmeldung per Email wird gebeten.
FORTBILDUNG
Für die Veranstaltung werden von der AKH anerkannte Fortbildungspunkte vergeben.
Kulturbahnhof Kassel / Kleines BALi-Kino
Rainer Dierichs Platz 1
34117 Kassel
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Schneller bauen, billiger bauen, verdichten, Energieverbrauch senken. All diese Anforderungen an Architekten und an Architektur sind wichtig. Die grundlegenden Frage, was Qualität ausmacht, darf dabei aber nicht auf der Strecke bleiben, wollen wir nicht heute die Probleme von morgen produzieren. Erst wenn die Frage nach Qualität stets mit beachtet wird, entfaltet Architektur auch auf lange Sicht ihre Wirkung, erst dann zeigt sich, welchen Wert auch rasch Geplantes, günstig Kalkuliertes, dicht und energetisch verantwortlich Gebautes für die Gesellschaft haben kann. Mit einer Reihe von Veranstaltungen „Q wie Qualität“ rückt der BDA Hessen diesen Zusammenhang in den Mittelpunkt.
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