Preisträger BDA Preis Bayern 2010
Nominierung BDA-Architekturpreis Nike 2010

Besuchergebäude der Gedenkstätte Dachau

Dachau

Besuchergebäude der Gedenkstätte Dachau

Dachau
Projekt
Besuchergebäude der Gedenkstätte Dachau
Architekt
Florian Nagler, München
Bauherr
Stiftung Bayerische Gedenkstätten,München

Kein Haus, sondern einen Ort zu bauen, liegt als Idee dem Entwurf für das Besuchergebäude für die KZ-Gedenkstätte in Dachau zu Grunde. Angeregt durch die großzügige und dennoch selbstverständliche und gelassene landschaftliche Gestaltung des neuen Zugangbereichs zwischen Parkplatz und Gedenkstätte wurde darauf verzichtet, das Gebäude direkt an oder auf den Gehbereichen anzuordnen.

Ganz bewusst wurde auch ein städtebaulicher Bezug zur umliegenden Bebauung vermieden. Vielmehr fügt sich das Gebäude wie selbstverständlich in die neue Zugangssituation und deren Fassung mit „Baumwänden“ ein und orientiert sich in seiner Lage eher an der Geometrie des Gehbereichs und den tatsächlich vorhandenen Bäumen. Langfristig gesehen wird das Gebäude zu einem integralen Bestandteil der Gehölzgruppe.

Das Problem, trotz der Lage an zwei verschiedenen Erschließungswegen einen eindeutigen Eingangsbereich zu formulieren, wird mittels eines gemeinsamen Eingangshofes, der auch zum Verweilen einlädt, gelöst. Von hier aus hat man direkten Zugang zum Foyer mit Informationsbereich und Audioguideausgabe, außerdem zum Buchladen und zur Cafeteria.

Das Erscheinungsbild des Gebäudes wird von zwei quadratischen Platten aus sandgestrahltem Sichtbeton bestimmt, einer Sockelplatte und einer Dachplatte, die von einer Vielzahl von Vollholzstützen aus sägerauer Douglasie mit silbriggrauer Lasur getragen wird. Längs- und Querwände im Innern steifen die Konstruktion aus. Der Raumabschluss wird überwiegend durch großformatige Verglasungen gebildet. Durch den breiten Dachüberstand und die dichte Stellung der Stützen wird kein zusätzlicher Sonnenschutz benötigt. Mehrere kleine Innenhöfe perforieren das Gebäude und sorgen für natürliche Belichtung und Belüftung und eine angenehmes Klima im Inneren des Gebäudes.

Die Atmosphäre im Gebäude wird ganz wesentlich vom Spiel aus Licht und Schatten, das durch die leichte Schrägstellung der Stützen entsteht und durch die Dialektik der sägerauen Wandoberflächen im Kontrast zu den glatten, matt glänzenden Böden und Deckenuntersichten geprägt.

Preisträger

BDA Preis Bayern 2010 – Bauen für die Gemeinschaft

Nominierung

BDA-Architekturpreis Nike 2010